Quelle Bildzitate: Studiocanal/Universal
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Flash Gordon, original: Flash Gordon (1936)

King Features, Universal Pictures; gefilmt in schwarz/weiß;  Produktionsland: USA, 13 Episoden mit insgesamt 245 Minuten; Idee und Drehbuch: Basel Dickey, Ella O'Neill, George H. Plympton, Frederick Stephani; Produzent: Henry McRae

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Darsteller  
Buster Crabbe als Flash Gordon  Jean Rogers als Dale Arden
Charles B. Middleton als Ming Priscilla Lawson als Prinzessin Aura
Frank Shannon als Dr. Zarkov
Richard Alexander als Prinz Barin  
Jack Lipson als Prinz Vultan Theodore Lorch als Zweiter Hohe Priester

 

Besprechung:

Inhalt:

Der geniale Wissenschaftler Doktor Zarkov entdeckt durch sein Teleskop, dass sich der Erde ein unbekannter Planet nähert. Eine Katastrophe steht unmittelbar bevor. Deshalb will Zarkov mit seinem selbst entwickelten Raumschiff zu dieser fremden Welt aufbrechen, um das schlimmste zu verhindern. Dabei kommen ihm der berühmte Polospieler Flash Gordon und Dale Arden, die beide mit einem Flugzeug abgestürzt und im Garten des dem Wahnsinn nahen Physikers gelandet sind, gerade recht.

Zusammen bricht man auf und landet auf der fremden Welt namens Mongo. Dort stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um eine natürliche Katastrophe handelt, sondern dass der „Gnadenlose Herrscher Ming“, die Erde ins Chaos stürzen will, um sie sich untertan zu machen. Die drei Erdlinge werden schnell gefangen genommen und Ming entscheidet, dass Zarkov als Wissenschaftler für ihn arbeiten, Flash aber sterben soll. Dale soll Mings Königin werden.

Doch der Tyrann rechnet nicht damit, dass sich seine Tochter, Prinzessin Aura, in Flash verliebt. So verhilft sie ihm zur Flucht. Zarkov und Dale bleiben Gefangene im Palast des Gnadenlosen. Von diesem Augenblick kennt Flash Gordon nur noch ein Ziel: Verbündete finden, um Ming zu stürzen. Denn nur so kann er Zarkov, Dale und die ganze Erde retten....

 

Fazit:

Wie schon in der Besprechung zu Buck Rogers (1939) erwähnt, stellt Flash Gordon den Prototypen aller Science Fiction Fernsehserien dar. Mit nur rund 350000 Dollar drehten Frederick Stephani und Ray Taylor dieses über 240 Minuten lange Serial, dass Zuschauer an die Kinosäle binden sollte.

Wie später auch Buck Rogers, war die Figur des berühmten Polospielers Flash Gordon durch Comics bekannt geworden. Und auch hier folgten zahlreiche Remakes. 1980 etwa schrieben Queen die Filmmusik für Flash Gordon, der spaßigen, absichtlich trashigen Neuauflage von Dino de Laurentiis. 2007 startete die vom SYFY Channel billig produzierte modernisierte Variante als Fernsehserie, die allerdings nach nur einundzwanzig Episoden zurecht wieder eingestellt wurde, weil sie eben dem Kultstatus der Figur in keinster Weise gerecht wurde. Auf RTL2 waren die Einschaltquoten sogar so schlecht, dass nur vier Folgen ausgestrahlt wurden.

Man kann also gerne über die schauspielerische Darbietung eines Buster Crabbe lächeln, sich über die damaligen Spezialeffekte oder die bescheidenen Mittel amüsieren. Doch das Original von 1936 war aus gutem Grund ein riesiger Erfolg. Die Geschichte vereint alles, was es für ein spannendes und unterhaltsames SciFi-Abenteuer jener Zeit in den USA brauchte. Wir haben einen Helden mit typisch amerikanischen Tugenden, mutig, stark, athletisch, ehrlich und rechtschaffen. Ferner gibt es die obligatorische Frauenrolle jener Tage, in der die schöne Maid stetig vom strahlenden Helden gerettet wird. Auch ein Superbösewicht, der die Schönheit für sich beansprucht, darf nicht fehlen. Laserwaffen, Raumschiffe, eine schwebende Stadt, eine weitere unter Wasser, Atomkraft (die damals gerade erst entdeckt worden war), außerirdische Vogel- und Löwenmenschen, Monster und ein ebenso mutiger wie genialer Wissenschaftler runden das ganze ab.

Wer übrigens gerade einige Parallelen zu Star Wars entdeckt haben sollte, dem sei gesagt, dass diese nicht zufällig sind. Natürlich kennt und liebt George Lucas das Flash Gordon Serial genau so wie Buck Rogers (1939). Gleiches trifft auf Stephen Spielberg und andere große Science Fiction Regisseure und Drehbuchautoren zu. Sie alle haben Anleihen bei diesen frühen Werken genommen, die gerade auch deshalb so sehenswert sind.

Wenn man sich nur einmal auf die oben genannten Elemente konzentriert, wird man schnell feststellen, wie ideenreich und fantasievoll diese beiden Geschichten sind und wie viel Spaß es aus diesem Blickwinkel machen kann, sie anzuschauen.

Jüngere Fans werden zweifelsohne ein wenig Geduld benötigen. Zu verstaubt ist der Stil, zu primitiv der Look. Doch wer von Euch über so etwas hinweg sehen kann, wird überrascht sein, wie viele heute typische SciFi-Elemente in Flash Gordon zu finden sind. Und allein das macht die Filmserie sehenswert und für das Genre so wichtig. Nicht grundlos wurde sie deshalb auch 1996 als „kulturell, historisch oder ästhetisch signifikant“ eingestuft und in die Liste der zu bewahrenden Werke der „National Film Registry“ der Forschungsbibliothek der Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen.

 

Wie schon bei dem vorher besprochenen Serial „Buck Rogers“ wird es keine Bewertung geben. Es handelt sich hier, wie für diese Rubrik üblich, mehr um ein historisches Dokument, dass man sich als Science Fiction-Fan aus Interesse anschaut und bei dem eine Bewertung insofern keine Rolle spielt. Mit Bezug auf die damaligen Möglichkeiten und die Tatsache, dass die kleinen etwa 20 minütigen Filme sehr günstig gedreht werden mussten, so wurden etwa Sets, Effekte, Kostüme und sogar Komparsen und Nebendarsteller sozusagen recycelt, wäre ein Vergleich mit heutigen Kino- oder Fernsehproduktion (bzw. Direct To DVD, die heutigen B-Movies) auch kaum möglich.

persönliche Bewertung: 5(+)/6