Quelle: DVD Cover: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD; Bildzitate: , open Source
Quelle: DVD Cover: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD; Bildzitate: , open Source

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan 9 from Outer Space (1959), Reynolds Pictures, DVD: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD

Produktionsland: USA, Länge 79 Minuten, mit legalem Link zum Film, da Open Source

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Darsteller Team
Bela Lugosi als Ghul-Mann Regie: Ed Wood
Gregory Walcott als Jeff Trent Produktion: Ed Wood
Mona McKinnon als Paula Trent Drehbuch: Ed Wood
Tor Johnson als Inspector Clay/Ghul Kamera: William C. Thomson
Maila Nurmi/Vampira als Ehefrau des Ghulmannes Schitt: Ed Wood
Criswell als Erzähler Musik: Gordon Zahler, Emil Asher

 

Besprechung:

Inhalt:

Sei gegrüßt, mein Freund. Wir alle interessieren uns für die Zukunft, denn in ihr werden wir alle den Rest unseres Lebens verbringen. Denke daran, mein Freund: Ereignisse wie die folgenden werden in der Zukunft großen Einfluss auf Dich ausüben. Du interessierst Dich für das Unbekannte, Mysteriöse, Unerklärbare. Deshalb bist Du hier. Und nun, zum ersten Mal, erzählen wir Dir die Geschichte über die Geschehnisse dieses verhängnisvollen Tages. Wir legen alle Beweise vor, die nur auf den geheimen Hinterlassenschaften der unglücklichen Seelen beruhen, die dieses schreckliche Martyrium überlebten. Die Vorfälle, die Orte. Mein Freund, wir können dieses Geheimnis nicht länger für uns behalten. Lasst uns die Schuldigen bestrafen und die Unschuldigen entlohnen. Mein Freund, wird Dein Herz die schockierenden Fakten über die Grabräuber aus dem Weltall unbeschadet überstehen?“

 

"Greetings, my friend. We are all interested in the future, for that is where you and I are going to spend the rest of our lives. And remember my friend, future events such as these will affect you in the future. You are interested in the unknown, the mysterious, the unexplainable. That is why you are here. And now, for the first time, we are bringing to you the full story of what happened on that fateful day. We are bringing you all the evidence, based only on the secret testimony of the miserable souls who survived this terrifying ordeal. The incidents, the places. My friend, we cannot keep this a secret any longer. Let us punish the guilty. Let us reward the innocent. My friend, can your heart stand the shocking facts about grave robbers from outer space?“

Intro als Übersetzung und im Original

 

Fazit:Plan 9 From Outer Space wurde bereits in den späten 70er Jahren nicht ganz zu Unrecht als „schlechtester Film aller Zeiten“ gehandelt. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb hat das Machwerk der ebenso schillernden wie untalentierten Persönlichkeit Edward Davies „Ed“Wood jr. heute einen unwiderruflichen Kultstatus erlangt. Mit einem Budget von etwa fünfzigtausend Dollar in nur fünf Tagen heruntergedreht, macht der Film so ziemlich alles falsch, was nur falsch gemacht werden kann. Abrupte Tag- und Nachtwechsel, Versprecher der Schauspieler, Requisiten, die sich wie von Zauberhand von einem Ort an den anderen bewegen, UFOs, die an gut sichtbaren Drähten hängen, zu kleine Requisiten, die teilweise innerhalb einer Szene auch noch ausgetauscht wurden, Logiklücken groß wie Scheunentore und vieles mehr zieren die schier endlose Fehlerliste. Gerade das macht Ed Woods Filme für Trashfans auf der ganzen Welt heute allerdings so beliebt.

Hinzu gesellt sich die freundschaftliche Treue des Regisseurs, Schauspielers und Drehbuchautors zu seinen Darstellern. Er war sowohl mit dem berühmten Dracula Darsteller Bela Lugosi, dem Catcher Tor Johnson, Lyle Talbot, als auch mit dem Hellseher Criswell befreundet, die immer wieder in seinen Werken zu sehen sind. Vor allem Lugosi diente ihm als bekanntes Zugpferd und Werbeträger. Leider verstarb er 1956, kurz vor Beginn der Dreharbeiten zu Plan 9 from Outer Space, an den Folgen eines Herzinfarktes. So ist er in Woods „Masterpiece“, wie der Regisseur den Film genannt haben soll, nur in wenigen Szenen zu sehen und wurde durch Tom Mason entdeckt, dem Chiropraktiker seiner Frau. Da Mason allerdings nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Horrorstar aufwies, übernahm man kurzerhand eine Idee aus Dracula: Mason hielt sich den Umhang vor das Gesicht, was seinen Szenen eine gewisse unfreiwillige Komik verleiht. Die als „Vampira“ bekannt gewordene Maila Nurmi, dessen Erscheinungsbild stark an das der Mortica Addams aus der Kultcomic- und späteren TV-Serie „Die Addams Family“ angelehnt scheint, sowie der B-Western Star Tom Keene waren ebenfalls Teil des wiederkehrenden Casts. Allerdings beschränken sich vor allem „Vampiras“ Szenen darauf, mit erhobenen Händen über eine fies schlechte Friedhofkulisse zu straucheln, oder auf die Kamera zuzuwatscheln. Die Mitte der 50er Jahre bereits zu einer Kultfigur avancierte amerikanisch-finnische Schauspielerin hatte sich zunächst geweigert, einen Part in einen von Woods Filmen zu übernehmen. Letztlich lockte wohl aber doch die Gage, so dass dem Film ein weiteres werbeträchtiges Gesicht zur Verfügung stand.

Abgesehen von den oben erwähnten Paradebeispielen für Fehler, die ein Regisseur niemals begehen sollte, ist auch die Kameraführung schlicht und ergreifend fürchterlich. Die Tatsache, dass es so gut wie keine Schwenks gibt führt dazu, dass Schauspieler des Öfteren nur halb zu sehen sind, oder einfach aus dem Bild verschwinden. Dialoge werden mit Unsichtbaren geführten, ohne dass man auf die Idee gekommen wäre, Close Ups oder eine Halbtotale von beiden Gesprächspartnern zu fotografieren und schnitttechnisch zu platzieren. Als gut gelungene Hommage an die Universal Horrorzeit kann allerdings die Szene angesehen werden, in der Tor Johnson als Ghul seinem viel zu kleinen Grab entsteigt. Hier blitzt für einen kurzen Moment tatsächlich so etwas ähnliches wie solide Handwerkskunst auf.


Ähnliches lässt sich über das vollkommen wirre und nicht nachvollziehbare Drehbuch sagen. Abgesehen von den oben bereits erwähnten Logiklöchern handeln die Figuren in keinster Weise nachvollziehbar. Warum zum Geier schläft eine Frau, die gerade noch von einem Ghul verfolgt und zu Tode geängstigt wurde, friedlich wie ein Baby in einem Wagen - nur bewacht von einen strunzdummen Polizisten? Und warum lässt sie dann auch noch die Türen zum Wagen offen? Mit anderen Worten: die Geschichte ist so was von dämlich, dass mir immer wieder ein herzhaftes Lachen entlockt wurde. Ich bin nicht gerade als bekennender Trash-Fan bekannt. Filmen wie Abenteuer auf dem Mars mag ich nicht allzu viel abzugewinnen. Vielleicht verfüge ich einfach nicht über den Humor um diese Art von unfreiwilligen Klamauks wirklich würdigen zu können. Bei Plan 9 of Outer Space mache ich aber gerne eine Ausnahme. Es macht alleine schon Spaß, einfach mit einem Zettel in der Hand dazusitzen und per Strichliste die Ungereimtheiten abzuarbeiten, die einem so auffallen. Und glaubt mir: allein damit werdet Ihr gut beschäftigt sein. So schlecht das Werk auch handwerklich sein mag, so schreit es doch auch aus tiefster Seele KULT! Das macht es nicht zu einem guten Film, zu einem spaßigen Event aber allemal.

Anmerkung: obwohl es mehrere DVD Auswertungen gibt, ist der Film auch vollständig und legal in der Tube erhältlich. Im Header dieses Artikels findet Ihr den Link zum Komplettfilm. Viel Spaß.

persönliche Bewertung: 2/6